EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
V: Simon Laks – "Elegia Żydowskich Miasteczek" Elegy for the Jewish Villages (1961) Bitte wählen Sie einen Titel, um hineinzuhören
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I: Maurice Ravel – The Hebrew Melodies (1914)
1 Kaddisch
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
I: Maurice Ravel – The Hebrew Melodies (1914) 1 Kaddisch 2 L'énigme éternelle
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II: Simon Laks – Eight Jewish Folk Songs (1947)I: Maurice Ravel – The Hebrew Melodies (1914) 2 L'énigme éternelle 3 Ich bin a balagole (Chant du cocher)
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II: Simon Laks – Eight Jewish Folk Songs (1947) 3 Ich bin a balagole (Chant du cocher) 4 Wigenlid (Berceuse)
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
II: Simon Laks – Eight Jewish Folk Songs (1947) 4 Wigenlid (Berceuse) 5 Di gilderne pawe (Le Paon doré)
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
II: Simon Laks – Eight Jewish Folk Songs (1947) 5 Di gilderne pawe (Le Paon doré) 6 Unser rebeniu (Notre rabbin)
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
II: Simon Laks – Eight Jewish Folk Songs (1947) 6 Unser rebeniu (Notre rabbin) 7 In drois is a triber tog (Amour gâché)
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
II: Simon Laks – Eight Jewish Folk Songs (1947) 7 In drois is a triber tog (Amour gâché) 9 Die alte Kashe (L'éternel problème)
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III: Hugo Weisgall – "The Golden Peacock" Seven Popular Songs from the Yiddish (1976)II: Simon Laks – Eight Jewish Folk Songs (1947) 9 Die alte Kashe (L'éternel problème) 11 Undzer Rebenyu (Our Rebenyu)
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
III: Hugo Weisgall – "The Golden Peacock" Seven Popular Songs from the Yiddish (1976) 11 Undzer Rebenyu (Our Rebenyu) 14 Mayn Harts Veynt in Mir (My Heart, My Soul Cries Aloud)
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
III: Hugo Weisgall – "The Golden Peacock" Seven Popular Songs from the Yiddish (1976) 14 Mayn Harts Veynt in Mir (My Heart, My Soul Cries Aloud) 15 Lomir Zikh Bafrayen (Drinking Song)
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
III: Hugo Weisgall – "The Golden Peacock" Seven Popular Songs from the Yiddish (1976) 15 Lomir Zikh Bafrayen (Drinking Song) 17 Di Goldene Pave (The Golden Peacock)
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
IV: Viktor Ullmann – "Brezulinka" Three Yiddish Songs (1944)III: Hugo Weisgall – "The Golden Peacock" Seven Popular Songs from the Yiddish (1976) 17 Di Goldene Pave (The Golden Peacock) 18 Berjoskele
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
IV: Viktor Ullmann – "Brezulinka" Three Yiddish Songs (1944) 18 Berjoskele 19 Margarithelech
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
IV: Viktor Ullmann – "Brezulinka" Three Yiddish Songs (1944) 19 Margarithelech 20 A Mejdel in die Johren
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
V: Simon Laks – "Elegia Żydowskich Miasteczek" Elegy for the Jewish Villages (1961)IV: Viktor Ullmann – "Brezulinka" Three Yiddish Songs (1944) 20 A Mejdel in die Johren 21 Elegia Żydowskich Miasteczek
EDA 30: Elegy for the Jewish Villages
V: Simon Laks – "Elegia Żydowskich Miasteczek" Elegy for the Jewish Villages (1961) 21 Elegia Żydowskich Miasteczek Nostalgie, Humor, Trauer, die großen Themen der Diaspora, die Poesie des Alltäglichen – in jiddischem, zumeist anonymem Liedgut, spiegelt sich die untergegangene Welt jüdischen Lebens im Schtetl, den jüdischen Ansiedlungen im Osten Europas, die durch die Jahrhunderte immer wieder von Pogromen heimgesucht und schließlich durch den Holocaust gänzlich ausgelöscht wurden. Immer wieder haben sich Komponisten durch den geistigen und emotionalen Kosmos dieser oft einfachen und doch so eindringlichen Lyrik inspirieren lassen. Transportiert von der universellen Sprache der Musik wurde so ein Teil der Kultur, aus der sie entstanden ist, zumindest für die Erinnerung gerettet. In den Bearbeitungen, die auf dieser CD vorgestellt werden, spiegelt sich in ergreifender Weise das jüdische Schicksal im 20. Jahrhundert. Die Werke, die den Rahmen bilden, umreißen gleichsam Anfang und Endpunkt der Katastrophe. Für Ravel bedeuteten die „hebräischen“ Melodien noch Anreiz zur Erkundung einer fremden, „exotischen“, aber lebendigen Kultur, die Bestandteil der europäischen war. Nicht anders als die griechische, italienische und spanische Volkspoesie, die er 1910, zusammen mit einer weiteren jiddischen Liedbearbeitung (Meirke, mein zun), in seinem Zyklus der Chants populaires zusammengefasst hatte. 1914, am Vorabend des ersten Weltkriegs, der ersten „Menschheitsdämmerung“, erhalten aber gerade die vom ihm gewählten Melodien besondere Bedeutung: das Kaddish, das in aramäischer Sprache verfasste Totengebet der jüdischen Liturgie, von Ravel in magische, orientalisierende Klänge gekleidet, tritt in einen tiefsinnigen Dialog mit der jiddischen Alten Kashe, der ewigen Frage, für die es keine Antwort gibt. Als der polnische Komponist Simon Laks, dessen Werke in den späten 20er und 30er Jahren in Paris zusammen mit denen Ravels aufgeführt wurden, seine 8 Chants populaires juifs komponierte – 1947, ein Jahr vor der Unabhängigkeitserklärung Israels – geschah dies in Erinnerung an eine unwiederbringlich vernichtete Kultur. Das Kaddish wird ihm zur Elegie auf die jüdischen Städtchen, zum weltlichen Klagegesang. Laks überlebte das Vernichtungslager Auschwitz II Birkenau zunächst als Mitglied, dann als Leiter des dortigen Männerorchesters. Sein Buch Musik in Auschwitz (Musique d’un autre Monde, Music from another World) gehört zu den bedeutenden literarischen Zeugnissen des Holocaust. Simon Laks’ Oeuvre wird heute, nach Jahrzehnten der Vergessenheit, endlich wiederentdeckt. Viktor Ullmann, Schüler Arnold Schönbergs, gehörte mit Pavel Haas, Hans Krása und Gideon Klein zu den herausragenden Vertretern der tschechischen Avantgarde in der Generation nach Janácek. Er komponierte seine Drei jiddischen Lieder 1944 in Theresienstadt, kurz vor seiner Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz im Herbst desselben Jahres, wo er, wie auch Pavel Haas und Hans Krása, in den deutschen Gaskammern umkam. Sie sind das Bekenntnis eines Anthroposophen zur jüdischen Kultur im Angesicht ihrer Vernichtung, Musik als Behauptung der geistigen Würde gegen Erniedrigung und Entmenschlichung. Hugo Weisgall, amerikanischer Komponist tschechisch-jüdischer Abstammung, komponierte seine 7 popular songs from the Yiddish 1967, im Jahr des für die Geschichte Israels und der Nahostregion entscheidenden Sechstagekrieges, aus der wiederum gänzlich anderen Perspektive des erfolgreichen jüdischen, in zweiter Generation in Amerika lebenden und sich als amerikanischer Künstler verstehenden Komponisten. Weisgall gelang es in diesem Zyklus, die melodische und sprachliche Schlichtheit der jiddischen Melodien mit einer komplexen, avantgardistischen Tonsprache zu amalgamieren. Bei einigen der hier vorgestellten Lieder handelt es sich um Parallelvertonungen derselben Melodien und Texte. Gemeinsam ist den Komponisten, dass sie dieselben in großem Respekt vor ihrer vollendeten Schönheit und Charakteristik unverfälscht zitieren. Wir werden Zeuge eines Dialogs zwischen den sehr persönlichen, stilistisch den unterschiedlichen Strömungen des 20. Jahrhunderts verpflichteten und auch national gefärbten Kompositionsstilen mit der „archaischen“, gleichsam zeitlosen Sprache des anverwandelten Liedgutes. Ein großer Dank gilt Antoni Buchner für alle Unterstützung sowie für die Übersetzungen aus dem Jiddischen und Polnischen. Einen herzlichen Dank auch an Lia Martyn (Moskau/Berlin) und Gila Flam (Jerusalem), die ihm in strittigen Fragen zur Seite standen. Frank Harders-Wuthenow
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