EDA 1: Max Bruch | Pehr Henrik Nordgren | Alexander Borodin: Piano Quintets
III: Alexander Borodin – Piano Quintet in C minor (1862) Please select a title to play
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I: Max Bruch – Piano Quintet in G minor op. post. (1886)
1 Allegro moderato
EDA 1: Max Bruch | Pehr Henrik Nordgren | Alexander Borodin: Piano Quintets
I: Max Bruch – Piano Quintet in G minor op. post. (1886) 1 Allegro moderato 2 Adagio
EDA 1: Max Bruch | Pehr Henrik Nordgren | Alexander Borodin: Piano Quintets
I: Max Bruch – Piano Quintet in G minor op. post. (1886) 2 Adagio 3 Scherzo. Allegro molto
EDA 1: Max Bruch | Pehr Henrik Nordgren | Alexander Borodin: Piano Quintets
I: Max Bruch – Piano Quintet in G minor op. post. (1886) 3 Scherzo. Allegro molto 4 Finale. Allegro agitato
EDA 1: Max Bruch | Pehr Henrik Nordgren | Alexander Borodin: Piano Quintets
II: Pehr Henrik Nordgren – Piano Quintet op. 44 (1978)I: Max Bruch – Piano Quintet in G minor op. post. (1886) 4 Finale. Allegro agitato 5 Piano Quintet op. 44
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III: Alexander Borodin – Piano Quintet in C minor (1862)II: Pehr Henrik Nordgren – Piano Quintet op. 44 (1978) 5 Piano Quintet op. 44 6 Andante
EDA 1: Max Bruch | Pehr Henrik Nordgren | Alexander Borodin: Piano Quintets
III: Alexander Borodin – Piano Quintet in C minor (1862) 6 Andante 7 Scherzo. Allegro non troppo
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III: Alexander Borodin – Piano Quintet in C minor (1862) 7 Scherzo. Allegro non troppo 8 Finale. Allegro moderato
EDA 1: Max Bruch | Pehr Henrik Nordgren | Alexander Borodin: Piano Quintets
III: Alexander Borodin – Piano Quintet in C minor (1862) 8 Finale. Allegro moderato
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Im Jahre 1880, als die Begeisterung für Max Bruchs Werke in Deutschland zugunsten derer Wagners, Liszts und der "Neudeutschen" nachzulassen begann und Bruchs Denken im Akademismus und Konservativismus der ausgehenden Gründerzeit zurückzubleiben schien, folgte Bruch einem Ruf nach Liverpool als Direktor der dortigen Philharmonischen Gesellschaft. Vorausgegangen waren einige sehr erfolgreiche Aufführungen eigener Werke in England, die den Grundstein für Bruchs wachsende Anerkennung im Ausland, vor allem im anglo-amerikanischen Raum, legen sollten. Bei einer dieser Konzertreisen erreichte Bruch die Bitte des Amateur-Pianisten und Vorstandsmitglieds der Philharmonischen Gesellschaft, Andrew Kurtz, er möge für ihn ein Kammermusikwerk schreiben, das er mit seinen Freunden aufführen könne. Vermutlich begann Bruch bereits im Jahre 1879 mit der Arbeit an vorliegendem Klavierquintett g-Moll, die sich jedoch bis zur endgültigen Fertigstellung fast neun Jahre hinzog. Dies mag daran gelegen haben, dass Bruch in dieser Zeit neben seinen zahlreichen Verpflichtungen als Dirigent und einem Stellenwechsel nach Breslau eine ganze Reihe wichtiger Kompositionen vollendete, darunter die "Schottische Fantasie", "Kol Nidre", die E-Dur-Sinfonie und den "Achilleus"; aber ohnehin war sein Interesse für die Gattung Kammermusik sehr gering. Er schrieb "lieber drei ganze Oratorien mit Chor und Orchester als drei Streichquartette", eine Einstellung, die durchaus zeitgemäß war. So blieben einige seiner Kammermusikwerke, wie auch dieses Quintett, ungedruckt. Es wurde erst 1988 von Dr. Rudolf Lück nach dem in der Staatsbibliothek in Berlin (Ost) befindlichen Partiturmanuskript im Druck vorgelegt. So ist ein Werk vor dem Vergessenwerden bewahrt worden, das sicherlich mehr als nur eine Repertoirelücke zu füllen vermag. Bei aller Knappheit der Sätze bedient sich Bruch doch in Instrumentation und Satztechnik mit sicherer Hand der vielfältigen Möglichkeiten, die diese Besetzung bietet. Auf das Klavierquintett op. 44 des finnischen Komponisten Pehr Henrik Nordgren trifft der seltene Fall zu, dass ein Musikstück mit der Biographie des Komponisten auf bemerkenswerte Weise korrespondiert. Nordgren lebte nach seinem Studium in Helsinki drei Jahre lang in Tokio. Bereits vor diesem Aufenthalt beschäftigte er sich intensiv mit vor allem finnischer Volksmusik, und dieses Interesse wurde durch das Studium traditioneller japanischer Musik noch verstärkt und erfuhr vielfältige Schattierungen. Allerdings, wie er selbst sagt, bildet die Volksmusik eher eine Art inspiratorische Quelle für seine Werke und beeinflusst weniger die Kompositionstechnik als solche. Er benutzt diese Quelle, um den Beschränkungen modernistischer Techniken zu entgehen und seiner Musik eine eigene, frische und unverbrauchte Atmosphäre zu verleihen. So sind in dieses Quintett einerseits verschiedenste Techniken abendländischer Musik eingeflossen, beispielsweise das Ausschöpfen der Dur-Moll-Spannung, die Verwendung betont tonaler Dreiklänge, aber auch der Zwölfton- und Clustertechnik, andererseits solche fernöstlicher, besonders buddhistischer Tradition (so vermeint man plötzlich einen "japanischen Walzer" zu hören und fühlt sich im Verlauf des Stückes immer wieder an fernöstliche Gesangstechniken mit ihren Tonschwankungen und kleinsten rhythmischen Verschleifungen des Chorgesangs erinnert), und schließlich das sogenannte "Joiku-Motiv" der Samen, eines lappischen Volksstammes. Alexander Borodins Klavierquintett c-Moll entstand in dem für ihn in zweierlei Hinsicht bedeutenden Jahr 1862: Er erhielt, erst achtundzwanzigjährig, eine Professur für Chemie in Petersburg, und er traf mit Balakirew zusammen, der seine schon früh entwickelten musikalischen Neigungen aufnahm und ihm Unterricht in Harmonielehre und Komposition erteilte. Borodin und Balakirew gehörten dann wenig später zusammen mit Cui, Rimsky-Korsakoff und Mussorgsky zu dem berühmten "Mächtigen Häuflein", der "Gruppe der Fünf", die für sich in Anspruch nehmen kann, gemeinsam mit ihrem Vorgänger Glinka den Ursprung der nationalen russischen Kunstmusik darzustellen. In der "Gruppe der Fünf" verkörperte Borodin am deutlichsten das gemeinsame Künstlerideal und stellte die Beschäftigung mit Musik nie über die Wahrnehmung ethischer und sozialer Aufgaben, in seinem Falle der Wissenschaft und Forschung. Er veröffentlichte über vierzig wissenschaftliche Arbeiten, hat zum Komponieren nie viel Zeit gefunden und nur relativ wenige Werke geschrieben, die teilweise erst lange nach seinem Tode veröffentlicht worden sind. Das vorliegende Quintett ist möglicherweise durch die Pianistin Katharina Protopowa inspiriert worden, die Borodin 1861 traf und mit der er sich zwei Jahre später verheiratete. Es entstand während einer Studienreise in Italien, in deren Verlauf ihn auch der Ruf nach Petersburg erreichte, ist aber dennoch ganz und gar russisch geprägt. Beide Ecksätze schlagen in ihren Themen volksliedhafte, das Finale bisweilen auch elegische Töne an. In der Mitte steht mit einem spritzigen Scherzo der wohl originellste Satz eines Werkes, das zwar sicher noch amateurhafte Züge trägt, den Schöpfer des "Fürst-Igor"-Fragments, der Streichquartette und der h-Moll-Sinfonie jedoch bereits deutlich spüren lässt. Tilman Kannegießer
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